EXPERTENRUNDE
Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie
In unserem Newsletter-Beitrag vom Juni konnten wir Ihnen die REIA-Jahreskonferenz, die dieses Jahr in Barcelona stattfand, ankündigen. Unter anderen war unser Mitarbeiter Andrey Miroshnikov mit einem Ausstellungsstand vor Ort. Thema der Podiumsdiskussion war "Challenges to the automotive industry in securing rare earths for electric mobility?".
Dabei ging es um die Nachfrage der Automobilbranche nach seltenen Erden (REE) und die Verwundbarkeit globaler Lieferketten, wie sie uns durch Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie und den Konflikt in der Ukraine aufgezeigt wurden. Es wurde betont, dass die OEMs aktuell mehr am Herstellungsprozess von REE und seiner Nachhaltigkeit interessiert seien. In diesem Zusammenhang wurde aufgeworfen, dass die Kohlenstoffemissionen und die Umweltbelastung in jedem Stadium der REE-Produktion von den Lieferanten berechnet werden sollten. Damit könne Nachhaltigkeit gefördert, Verantwortung übernommen, Rückverfolgbarkeit sichergestellt und optimale Designpraktiken umgesetzt werden. Gleichzeitig sollte der Verbrauch von Rohstoffen minimiert und hohe Leistungsstandards gewährleistet werden.
Diskutiert wurde ebenfalls die Abschaffung von HREE als Schritt zur Diversifizierung der Ressourcen. HREE erforderten eine komplexere Verarbeitung, die eine höhere Anzahl an operativen Schritten, verbunden mit höheren Kosten und einem höheren Potenzial für Umweltverschmutzung mit sich brächten. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Fokus auf der Verbesserung der Kreislaufwirtschaft liegen müsse, da damit Abfall minimiert und die Ressourceneffizienz gefördert werden könne. Die Herausforderung, die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen (EVs) zu decken, belaste die Lieferkette erheblich; insbesondere die Nachfrage nach Magneten und Batterien, wichtigen Komponenten für EVs, sei erheblich und könnte die Erforschung von Strategien zur Grössenreduzierung auslösen. Es blieb offensichtlich, dass trotz dieser Bemühungen ein Teil der benötigten Ressourcen weiterhin von ausserhalb der EU stammen würde.
Die Diskussion verlagerte sich dann auf das Thema Änderungen in der nachhaltigen Automobilproduktion, wie die signifikante weltweite Bewegung von Ländern, die ihre Abhängigkeit von China bei REE reduzieren wollen. Japan wurde als Alternative zur Diversifizierung der Produktion, weg von China, genannt. Es wurde jedoch anerkannt, dass Japans Produktionskapazität begrenzt sei.